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The Everglades - Ein einmaliges Ökosystem Mir stellt sich nun die Frage, ob ich versuchen soll, die Eindrücke, die die Everglades bei mir hinterlassen haben, in Worte zu fassen, oder ob es interessanter wäre, etwas über das komplizierte und auch sehr gefährdete Ökosystem der Everglades zu erfahren? Wie so oft im Leben sollte ein gelungener Kompromiss zwischen beiden Aspekten ideal sein. Hier ein bescheidener Versuch. Zwischen Miami und Key Largo liegt Florida City. Direkt an der US1. Von hier aus führt eine Straße in den Everglades National Park. Im National Park kann man bequem mit dem Auto von Wanderpfad zu Wanderpfad fahren. Und hier lohnt sich das Aussteigen wirklich. Die einzelnen Pfade, auf denen man die interessante Vegetation der Everglades (nicht nur Zypressen, Mangroven und Salzgras-Steppen) erleben kann. Die Tierwelt ist ebenfalls sehr beeindruckend. Bei den total regungslos daliegenden Alligatoren glaubt man kaum, dass es sich um lebendige Tiere handelt. Allerdings an den schwimmenden und jagenden Exemplaren erkennt man sehr schnell, wie lebendig die Gators sind. Und vor allem sieht man, welche Eleganz und Geschwindigkeit diese majestetischen Urechsen in ihrem Element entwickeln. Aber die Trägheit der Tiere an Land ist jedoch trügerisch. Werden sie gereizt, richten sie sich unter lautem Zischen auf und sind auf einmal 30 oder 40 Zentimeter höher. Sie stehen nun fast auf Zehenspitzen, haben lange Beine und können verflixt schnell laufen. Normalerweise bewegen sie sich weg von der potentiellen Bedrohnung. Aber darauf sollte man sich lieber nicht verlassen... Sollte man dann auf die Idee kommen,
die Everglades zu durchqueren, bieten sich dafür zwei Alternativen. Auf der Höhe
von Fort Lauderdale beginnt die Interstate 75 (Alligator Alley). Ich bevorzuge
jedoch eine andere Straße. Die alte US 41. Vor den Toren von Miami beginnend
führt sie nach 100 Meilen nach Naples am Golf von Mexiko. Diese Strecke ist nicht nur interessant,
weil man rechts und links der Straße viele Alligatoren sehen kann, die träge am
Straßenrand liegen und Sonne tanken. Doch wenn man in einem flachen Cabrio
sitzt, wie ich meistens, übersieht man die Tierchen. Etwas schade ist das schon.
So, aber was kann man denn sonst noch so sehen. Alle paar Meilen werden von
selbsternannten "Pseudo-Rangern" Airboat-Rides angeboten. Ich kann diesen
wirklich lauten Airboats nicht viel abgewinnen. Allerdings ist es schon recht
cool, mit diesen lauten Ungetümen durch das 3 Meter hohe Gras zu rasen. Disney
und Universal erheben auch keinen Anspruch, pädagogisch und ökologisch wertvoll
zu sein. Als weiteres Erlebnis in den
Everglades möchte ich Euch schon wieder einen Nationalpark empfehlen. The
Ten-Thousand-Islands. Südlich von Naples und Marco Island liegt im Golf von
Mexiko das kleine Städtchen Everglades City. Von hier aus kann man unter Führung
offizieller State Rangers eine Bootstour durch die 10.000 Mangroveninseln
unternehmen. Es handelt sich hierbei um ein normales Boot mit geringer
Geräuschentwicklung. Das Ökosystem der Everglades in
kürzester Kurzform: |